Verleihung des 1. Friedrich-Tritschler-Preises an das DRK und die Malteser Kirchheim

Gespeichert am Uhr

SPD Kirchheim würdigt herausragendes ehrenamtliches Engagement

Zum ersten Mal verliehen Tonja Brinks, die Vorsitzende der SPD Kirchheim und MdL Andreas Kenner den Friedrich-Tritschler-Preis der SPD an das DRK Kirchheim und die Kirchheimer Malteser für herausragendes ehrenamtliches Engagement.

„Damit möchten wir stellvertretend all jenen Helden - vor allem auch den stillen Helden - danken, die sich in der Corona Pandemie mit großem persönlichen Einsatz und trotz der Gefahr einer Ansteckung für das Allgemeinwohl eingesetzt haben. Die Entscheidung an wen der Preis dieses Jahr gehen soll, ist uns daher sehr leicht gefallen - und war einstimmig“, würdigte Tonja Brinks, Vorsitzende der SPD.

Andreas Kenner erinnerte daran, dass es sich um zwei Organisationen handelt, die sich uneigennützig für andere Menschen einsetzen: „Wer sich für andere engagiert, profitiert immer auch selbst davon,“ resümierte der gelernte Altenpfleger Kenner. Die Übergabe der Urkunden und des gemeinsamen Schecks in Höhe von insgesamt 800 Euro, die Corona gerecht im Rahmen von „Kenners Montagsrunde“ an die Preisträger verliehen wurden, bildeten den Höhepunkt des kurzweiligen Abends.

Vor der Preisübergabe fand ein interessantes Interview von Andreas Kenner mit den beiden anwesenden Vertretern der Organisationen, Thomas Haug, Bereitschaftsleiter beim DRK Ortsverein Kirchheim und Christian Spies, Leiter der Notfallvorsorge der Malteser Hilfsdienste in Kirchheim über die Arbeit ihrer Organisationen, den Bedingungen der Hilfsdienste unter Corona, ihre Motivation und vieles mehr statt.

So arbeitet der Leiter der Notfallvorsorge, Christian Spies, bereits seit elf Jahren im Ehrenamt bei den Maltesern mit: „Mein jüngerer Bruder hat mich über seinen Schulsanitätsdienst dazu gebracht. Ich bin dann in die Arbeit immer mehr reingewachsen und habe mich damit immer mehr identifiziert.“ Thomas Haug, DRK-Bereitschaftsleiter ist bereits seit 1998 beim DRK Kirchheim aktiv. Sein Beweggrund sich zu engagieren, liegt 34 Jahre zurück: Als auf einem Fest jemand nach einem Wettessen verstarb und keiner wusste, wie man helfen hätte können, wollte er dies für sich ändern und wurde aktiv beim DRK.

Die Aufgabenvielfalt gab reichlich Gesprächsstoff: Christian Spies ist für die Planung des Sanitätsdiensts bei Veranstaltungen und für die Einteilung der eigenen Leute zuständig. Aber auch so etwas Profanes wie „Rechnungen schreiben“ gehört zu seinen Aufgaben: „Wir brauchen das Geld aus den Einsätzen und durch Spenden, da allein die Grundausbildung und Kleidung unserer Helfer pro Kraft 2.500 Euro kostet“, erklärte Christian Spies. Für das DRK Kirchheim sind die Segelflug-Wettbewerbe auf der Hahnweide immer mit einem Großeinsatz verbunden: „Wir sind mit 60 bis 70 Leuten vor Ort“, so Thomas Haug. Was die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer erschwere, sei zum einen die zunehmende Bürokratie und zum anderen der Umstand, dass der Respekt bei Teilen des Publikums bei ihren Einsätzen nachlasse, bestätigten Haug und Spies auf Nachfrage von MdL Andreas Kenner.

Thomas Haug appelliert an alle Bürgerinnen und Bürger, zur Auffrischung ihrer Kenntnisse regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse zu besuchen. „Oft getrauen sich Leute bei einem Notfall nicht zu helfen, weil sie nicht wissen, was zu tun ist“, meinte Christian Spies. Dabei zähle hier oft jede Minute.

Die Corona Pandemie stellt die Hilfsorganisationen vor ganz neue Herausforderungen: So boten DRK und Malteser kurz vor Weihnachten an zwei Tagen Corona-Testungen an, damit Familien zusammen Weihnachten feiern konnten. Auch derzeit wirken sie auf dem Kirchheimer Güterbahnhofsgelände mit Corona Notfälle zu vermeiden, indem sie dort ehrenamtlich Corona-Schnelltests durchführen. Allerdings betonte Thomas Haug: „Die Testergebnisse sind immer eine Momentaufnahme. Ein negativer Test kann trügerisch sein. Wichtig ist, auch dann die AHA-Regeln konsequent einzuhalten.“ Auch Christian Spies hob hervor, dass Schnelltests nur eine Ergänzung sein können: „Der langfristig effektivste Weg, um die Corona-Pandemie zu überwinden, ist sicherlich das Impfen.“

 


Der Namensgeber des Preises, Friedrich Tritschler, wurde 1810 in Kirchheim geboren und fand in der 1848er Revolution als einer der führenden Leitfiguren zwar zunächst regen Zuspruch, scheiterte aber letztlich. 1850 als alle revolutionären demokratischen Bestrebungen zunichte gemacht worden waren, musste Tritschler - um einer Gefängnisstrafe zu entgehen - in die Schweiz flüchten und emigrierte von dort in die USA, wo er 1859 verarmt starb. „Friedrich Tritschler hat sein Leben riskiert für Freiheit, für Bürgerrechte, für das Wahlrecht. Deshalb wollen wir als SPD Kirchheim ihm posthum mit dem neuen Preis gedenken“, erklärte der Landtagsabgeordnete und Stadtführer Andreas Kenner.

Transparenz: Der Friedrich-Tritschler-Preis der SPD ist mit 500 Euro hinterlegt, der durch Spenden für diesen Zweck gesammelt und weitergegeben wird. Das Preisgeld 2021 setzt sich zusammen aus Einzelspenden und einer Spende des Abgeordneten Andreas Kenner.


 

Presseecho: