AG 60 plus:

Ausstellung "Hut ab!" im Haus der Geschichte in Stuttgart

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Pickelhaube, Pussyhat und andere Kopfgeschichten
Jahrhundertelang gehörten Hauben, Helme, Hüte, Kappen, Mützen und Tücher selbst-verständlich zur Kleidersprache. Nachdem Kopfbedeckungen in den 1960er Jahren aus dem deutschen Alltag verschwanden, wird heute wieder intensiv über sie diskutiert. Die Ausstellung »Hut ab!« beschäftigt sich mit der Symbolik und den Geschichten von Kopfbedeckungen – als Ausdruck dessen, wie Menschen gesehen werden wollen und sollen.
In den Schlagzeilen
Kann man sich in Deutschland mit der jüdischen Kippa auf die Straße trauen? Ist das Kopftuch Ausdruck von Diskriminierung oder von reli-giösem Selbstbewusstsein? Bedroht es den gesellschaftlichen Frieden im Land? Warum demonstrieren Frauen auch in Baden-Württemberg gegen US-Präsident Donald Trump mit einem »Pussyhat«
Berühmte Häupter
Die Pickelhaube zeugt von Macht, die Cloche von Stil, der Zylinder von Stand, der Heckerhut von Haltung, das Kopftuch von Moral. Stimmt das? Die Ausstellung gibt Einblicke in ein kompliziertes und widersprüchliches Zeichensystem. Sie führt durch Zeiten, in denen Kleidung ohne Kopfbedeckung nicht vollständig war, und zeigt, über welche Kopfsachen heute diskutiert wird. »Hut ab!« präsentiert Hüte aus Alltag, Politik und Beruf ebenso wie die Bedeckungen berühmter Köpfe wie Schiller, Heidegger oder Heuss.

Am 12. März 2020 führte uns Kurator Dr. Sebastian Dörfler durch die sehenswerte Ausstellung.

Bildrechte Hans Gregor